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Mittwoch, 30. September 2015

Lehnwortportal im Internet

Das Institut für deutsche Sprache (IDS) in Mannheim hat auf seiner Website ein Lehnwortportal freigeschaltet, das mehr als 1.500 Wortartikel enthält, die aus dem Deutschen ins Hebräische "eingewandert" sind. Darunter befinden sich Wörter wie Dreck, Feinschmecker, Luftgeschäft und Pudel. Wenn etwa Israelis jemanden einen „Drek“ nennen, meinen sie, er sei ein nicht ganz sauberer, übler Typ. Ähnliches gilt für den „Pudel“, der neben der Hunderasse einen nicht ernst zu nehmenden Menschen bezeichnet. Der „Fainschmeker“ (Hohnbegriff für eine hochnäsige Person) oder das „Luftgescheft“ (eine zweifelhafte Arbeit ohne reelle Basis) wiederum haben über das Jiddische den Einzug ins Ivrit, das moderne Hebräisch, geschafft.

Das Lehnwortportal Deutsch des IDS "stellt Wörterbücher zu Entlehnungen aus dem Deutschen in andere Sprachen zur Verfügung. Diese Wörterbücher können als Einzelwerke konsultiert werden; in der Datenbasis des Portals sind sämtliche Informationen jedoch zusätzlich als komplexes, wörterbuchübergreifendes Netzwerk von Lehn- und Herkunftswörtern repräsentiert. So ist das Portal als 'umgekehrtes Lehnwörterbuch' nutzbar: Im Wörterbuch der Herkunftswörter kann ausgehend von deutschen Lexemen in allen Wörterbüchern nach zugehörigen Lehnwörtern in anderen Sprachen gesucht werden. Für Experten bietet das Portal komplexe Suchfunktionen an, um Lehn- oder Herkunftswörter beispielsweise auch anhand von grammatischen Merkmalen oder zeitlich-dialektaler Zuordnung zu finden" (nach der Website des Lehnwörterbuchs). Sprachen, die bereits zur Verfügung stehen, sind Polnisch, Teschener Polnisch, Slovenisch und neuerdings Hebräisch.

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