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Mittwoch, 10. Mai 2017

Universität Hamburg unterstützt Einrichtung eines digitalen Nationalarchivs in Gambia

Ein Symposium unter Beteiligung der Abteilung Afrikanistik und Äthiopistik des Asien-Afrika-Instituts (AAI) der Universität Hamburg fand in Gambia vom 09. bis zum 11.05.2017 im Rahmen des 2016 gestarteten „Digital National Archive Project“ statt, das gemeinsam vom National Centre for Arts and Culture (NCAC) Gambia und dem AAI unter Leitung von Prof. Dr. Henning Schreiber, Professor für Afrikanistik mit dem Schwerpunkt 'Sprache im Kontext', durchgeführt und von der Gerda Henkel Stiftung unterstützt wird. Ziel des Projektes ist die Digitalisierung des gambischen Nationalarchivs.

Das Nationalarchiv in Gambia ist eine Besonderheit, da umfassende wissenschaftliche und vor allem säkulare Sammlungen oraler Traditionen in Afrika selten sind. Der Fokus des NCAC-Archivs liegt auf mündlichen Überlieferungen und dokumentiert in rund 6.000 Audioaufzeichnungen sowie 500 ergänzenden Dokumenten die Geschichte Westafrikas, insbesondere Gambias, Senegals, Guinea-Bissaus und Malis. Das AAI arbeitet bereits seit 1989 mit dem NCAC zusammen und hat jahrzehntelange Erfahrung in der Analyse mündlicher Texte in afrikanischen Sprachen. Mit dem Hamburger Zentrum für Sprachkorpora stellt die Universität Hamburg die notwendige technische Infrastruktur und das Know-how zur Implementierung entsprechend zugänglicher Plattformen zur Verfügung.

Das Thema Digitalisierung ist für das kulturelle Erbe in Staaten wie Gambia, wo im Jahr 2016 ein politischer Systemwechsel friedlich stattfand, aus verschiedenen Gründen relevant: Zum einen geht es um den Erhalt und Schutz der Werke selbst, die vor willentlicher Zerstörung, aber auch vor unzureichenden Lagerbedingungen bewahrt werden sollen. Zum anderen ist es durch die Digitalisierung möglich, die Originale bei den lokalen Forschungseinrichtungen zu belassen und sie dennoch weltweit zugänglich zu machen. 


via https://idw-online.de/de/news674317

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