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Samstag, 30. September 2017

Aktueller GemeinwohlAtlas der Schweiz in Leipzig und St. Gallen veröffentlicht

Bei der neu im Internet unter http://www.gemeinwohl.ch veröffentlichten Bewertung des Schweizer Gemeinwohls 2017 sind deutliche Veränderungen und neue Trends zu erkennen. Ganz vorn liegen wie auch schon 2015 gemeinnützige Organisationen, auf den letzten Plätzen landete Fußball. 

Der dritte GemeinwohlAtlas (Public Value Atlas) Schweiz 2017 ist ein Kooperationsprojekt zwischen dem Dr. Arend Oetker Lehrstuhl für Wirtschaftspsychologie und Führung an der HHL Leipzig Graduate School of Management und dem Center for Leadership and Values in Society (CLVS) an der Universität St. Gallen. 106 Unternehmen und Organisationen aus verschiedenen Branchen und Bereichen wurden in einer repräsentativen Befragung von 14.502 Schweizer Bürgerinnen und Bürgern bewertet im Hinblick auf den Wert für die Gesellschaft.


Noch im Jahr 2015 schienen die Schweizer das Thema Gemeinwohl mit 65 % deutlich sorgenfreier wahrzunehmen als die Deutschen mit 85 %. Die Ergebnisse des GemeinwohlAtlas 2017 zeigen, dass die Sorge um das Gemeinwohl in der Schweiz deutlich gestiegen ist und nun bei 73% liegt. Ob der Sorgenwert auch in Deutschland steigen wird, kann erst der nächste GemeinwohlAtlas Deutschland aufklären, der in Vorbereitung ist. In der Schweiz lag 2017 die Rega (Rettungsflugwacht) an der Spitze der Skala. Außerdem dominieren Vereine, Verbände, NGOs und (halb)staatliche Institutionen. In der Schweiz stimmen 92 % der Befragten der Aussage zu, dass Unternehmen in der Verantwortung stehen, zum Gemeinwohl beizutragen. Sie sehen sich aber auch selbst in der Pflicht. 95 % der Befragten geben an, durch ihr eigenes Verhalten einen Beitrag zum Gemeinwohl leisten zu können. Dies ist ein starkes Bekenntnis, selbst anzupacken und weder den Staat noch die Wirtschaft allein in die Pflicht zu nehmen. 

Im GemeinwohlAtlas Schweiz 2017 schneidet der Fußball schlecht ab. Die letzten Plätze belegen die FIFA (Platz 106) und UEFA (Platz 105). Doch auch der Gemeinwohlbeitrag von Schweizer Fußballvereinen wurde als sehr niedrig wahrgenommen. Nur der FC Basel schafft es, mit dem Durchschnitt des Gemeinwohlbeitrags der anderen Organisationen mitzuhalten. Alle anderen Vereine (BSC Young Boys Platz 85, FC Sion Platz 101, FC Zürich Platz 99) landeten in der Schlussgruppe und damit deutlich unter dem Gemeinwohldurchschnitt. Auch deutsche Unternehmen, die in der Schweiz aktiv sind, werden im GemeinwohlAtlas Schweiz 2017 beurteilt. Dabei zeigt sich, dass die Schweizer auch in den deutschen Unternehmen einen Beitrag zu ihrem Gemeinwohl erkennen. So schneiden die zwei ursprünglich deutschen Detailhändler Aldi und Lidl gut ab. Der Beitrag zum Gemeinwohl der beiden Händler wird in der Schweiz 2017 sogar besser beurteilt als von den Deutschen.

Selbst wenn der Vergleich aufgrund der unterschiedlichen Größe hinkt: Im GemeinwohlAtlas Schweiz 2017 sehen die Schweizerinnen und Schweizer in ihrer Bahn einen sehr hohen Gemeinwohlbeitrag und sind vor allem mit der Aufgabenerfüllung und dem Beitrag zum Zusammenhalt zufrieden. Ganz anders sieht es in Deutschland aus: die Bahn schnitt 2015 insgesamt deutlich schlechter ab und der Mangel wird hauptsächlich in der Aufgabenerfüllung gesehen. Bei anderen öffentlich-rechtlichen Dienstleistern wie z.B. der Arbeitsagentur ergeben sich ebenfalls deutlich höhere Gemeinwohlwerte der entsprechenden Organisationen in der Schweiz.

Freitag, 29. September 2017

Sieben Unis aus Baden-Württemberg haben erste Hürde der Exzellenzstrategie genommen

Baden-Württemberg gehört mit 18 ausgewählten Antragsskizzen im bundesweiten Vergleich zu den Gewinnern der Vorrunde der Exzellenzstrategie. Im Gegensatz zu anderen Ländern konzentrieren sich die ausgewählten Clusterskizzen nicht auf eine oder zwei Universitäten. Stattdessen sind mit 7 von 9 Universitätsstandorten Forschungsgruppen aus dem ganzen Land  vertreten. 

Die zum Vollantrag aufgeforderten Clusterskizzen nach Standorten:
  • Universität Freiburg: 2 (0 im Verbund)
  • Universität Heidelberg: 3 (2 im Verbund)
  • Universität Konstanz: 3 (0 im Verbund)
  • Karlsruhe Institut für Technologie: 4 (2 im Verbund)
  • Universität Stuttgart: 4 (2 im Verbund)
  • Universität Tübingen: 5 (1 im Verbund)
  • Universität Ulm: 2 (2 im Verbund)
Gesamt: 18 (5 im Verbund in BW + 1 extern) 

Das Wissenschaftsministerium des Landes Baden-Württemberg wird die Universitäten bis zur Abgabe der Vollanträge im Februar 2018 weiter nach Kräften unterstützen. Die Clustervorhaben können sich zusätzlich auf die Weiterförderung des Landesanteils für die Projekte der Exzellenzinitiative II stützen, die die Landesregierung zugesagt hat, um langfristig die positiven Wirkungen der Exzellenzinitiative zu sichern. 

Die Skizzenauswahl am 27. und 28.09.2017 war vollständig wissenschaftsgeleitet. Das Expertengremium besteht aus 39 in der Forschung auf verschiedenen Wissenschaftsgebieten ausgewiesenen Expertinnen und Experten, die auch über langjährige Erfahrung im Ausland, im Hochschulmanagement, in der Lehre oder in der Wirtschaft verfügen. Sie wurden gemeinsam von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) und dem Wissenschaftsrat (WR) vorgeschlagen und von der Gemeinsamen Wissenschaftskonferenz (GWK) berufen. Ein Jahr später, im September 2018, wird die Exzellenzkommission über Förderung der Clustervorhaben entscheiden. Die Kommission setzt sich zusammen aus dem Expertengremium und Bund-Länder-Vertretern der Wissenschaftspolitik. Von den insgesamt 195 eingereichten Skizzen wurden 88 Vorhaben zum Vollantrag aufgefordert. Davon werden wiederum ca. 50 % bewilligt. Der Kriterienkatalog ist in vier Kapitel unterteilt: Exzellenz der Forschung, Ausgewiesenheit der Forscherinnen und Forscher, Unterstützende Strukturen und Strategien im Exzellenzcluster sowie Umfeld des Exzellenzclusters.

Das Urteil des BVerfG zum Tarifeinheitsgesetz - Wiss. Dienst des Deutschen Bundestages

Das Urteil des Bundesverfassungsgerichts zum Tarifeinheitsgesetz https://www.bundestag.de/blob/527534/f5996c27e3b85ebdd2129496171bcaea/das-urteil-des-bundesverfassungsgerichts-zum-tarifeinheitsgesetz-data.pdf

Online-Archiv der Arbeiten der Wissenschaftlichen Dienste: http://www.bundestag.de/analysen

Marcel Proust paid for reviews praising his work to go into newspapers

The French writer Marcel Proust paid for glowing reviews of the first volume of his Remembrance of Things Past to be put into newspapers, letters by the author reveal. The novelist wrote the notices himself and sent them to be typed up by his publisher “so there is no trace of my handwriting” to distance himself “absolutely from the money that will change hands”. ... [mehr] https://www.theguardian.com/books/2017/sep/28/marcel-proust-paid-for-reviews-praising-his-work-to-go-into-newspapers

Neue und verbesserte Ressourcen der LoC zu lateinamerikanischen Studien

The Library of Congress is observing National Hispanic Heritage Month this year with an array of on-site concerts, exhibits, lectures and more.

But we also have exciting digital offerings for those of you who can’t visit us in person. We’ve just added 50 new recordings to our Archive of Hispanic Literature on Tape, and we’ve improved the interface for another popular online resource: the Handbook of Latin American Studies. ... [mehr] http://blogs.loc.gov/loc/2017/09/hispanic-heritage-month-new-and-improved-resources-to-celebrate/

Donnerstag, 28. September 2017

BIBLIOTHEKSDIENST 51 (2017) H.9

https://www.degruyter.com/view/j/bd.2017.51.issue-9/issue-files/bd.2017.51.issue-9.xml

Aus dem Inhalt: 

  • Bericht aus der 72. Sitzung der Arbeitsgemeinschaft der Verbundsysteme am 11. und 12. April 2017 in Frankfurt am Main. Stand: April 2017 
 u.a. behandelte TOPs: WMS; Alma; CBDZ: Die Verbünde BSZ (Bibliotheksservice-Zentrum Baden-Württemberg), hbz und GBV (Gemeinsamer Bibliotheksverbund) schaffen mit dem Aufbau der „Common Bibliographic Data Zone“ (CBDZ) ein zentrales Dienstleistungsangebot für Bibliotheken, die das cloudbasierte Bibliotheksmanagementsystem Alma der Firma ExLibris nutzen. Das BSZ hat mit der Universitätsbibliothek Mannheim die erste Universität in Deutschland an die Common Bibliographic Data Zone (CBDZ) angeschlossen. Inzwischen wurden auch die HTW Dresden und die Hochschule Mittweida beteiligt. Die CBDZ nutzen derzeit ausschließlich Bibliotheken aus dem SWB. Zusammenführung der CBS-Systeme von BSZ und GBV: Seit November 2016 wurde vom BSZ und GBV intensiv an dem einheitlichen Katalogisierungsformat für die gemeinsame Datenbank gearbeitet. Die Formatdefinition für die Titel-, Lokal- und Exemplardaten wird Ende April abgeschlossen sein, für die der Sacherschließungsdaten ist ein Abschluss Ende Mai und für die Normdaten Ende Juni geplant. Sobald die Formatdefinition fertiggestellt ist, werden in beiden Verbundzentralen die Programmierarbeiten für die Umsetzung des bestehenden Formates in das Zielformat der gemeinsamen Datenbank erfolgen, sodass die Testdatenbank ab der zweiten Jahreshälfte mit entsprechenden Daten aus der GBV- und SWB-Datenbank gefüllt werden kann. Die Bibliotheken sind mit der Entwicklung sehr zufrieden. Im Januar 2018 soll eine erste vollständige Version der zusammengeführten Verbunddatenbanken als Grundlage für die notwendigen Schulungen vorliegen. Entwicklung der Zusammenarbeit mit GOKB/KB+/JISC und OLE/Folio (OLF); DFG-Projekt LAS:eR; GVI; Standardisierungsarbeit im deutschsprachigen Raum

  • Zehn Jahre rheinland-pfälzisches Digitalisierungsportal dilibri / Christoph Mayr
Dilibri ist ein kooperativ angelegtes Digitalisierungsportal für landeskundliche Werke aus Rheinland-Pfalz und für Bestände aus rheinland-pfälzischen Bibliotheken. Es wurde vor zehn Jahren vom Landesbibliothekszentrum Rheinland-Pfalz (LBZ) in enger Zusammenarbeit mit der UB Trier aufgesetzt und wird heute organisatorisch und technisch durch das LBZ betreut. Der Artikel beschreibt kurz die Entwicklung des Portals, die technische Infrastruktur und die Auswahl der Werke. Außerdem werden besondere Sammlungen des Portals vorgestellt und ein Ausblick auf zukünftige Projekte und Entwicklungen von dilibri gegeben.

Notizen und Kurzbeiträge 

10 Jahre „Arbeitsgemeinschaft landesgeschichtlicher und landeskundlicher Internet-Portale in Deutschland“ (AG Regionalportale/www.ag-regionalportale.de)

Zentrum bietet Online-Zugang zu Forschungsergebnissen von NS-Raubgut und legt die Basis für künftige Forschungsdatenbank

Staatsarchiv Nürnberg und Bayerische Staatsbibliothek geben NS-Raubgut an Nachkommen der Familie Süßheim zurück

Recherche nach NS-Raubgut in den Beständen der Badischen Landesbibliothek

TIB veröffentlicht Umfrage zu Informationsbeschaffungs- und Publikationsverhalten

Die Technische Informationsbibliothek Hannover (TIB) veröffentlicht Umfrage-Ergebnisse zu Informationsbeschaffungs- und Publikationsverhalten in Technik und Naturwissenschaften. Eines der Ergebnisse: Forschende wünschen sich mehr Beratungsangebote zu Open Access, Forschungsdaten und beim Umgang mit nicht-textuellen Materialien. Eine Zusammenfassung der Studie ist auf der Webseite der TIB zu finden. Die Studie ist im Volltext abrufbar unter https://www.tib.eu/fileadmin/Daten/dokumente/die-tib/tib_umfrage_informationsbeschaffung_und_publikationsverhalten.pdf.

Bundesrat schafft Rechtssicherheit für WLAN-Hotspots

Der Bundesrat hat am 22. September 2017 das vom Bundestag bereits am 30. Juni verabschiedete Telemediengesetz gebilligt. Es beendet die sogenannte Störerhaftung für Anbieter öffentlichen Internets zum Beispiel in Schulen, Bürgerämtern oder Bibliotheken.

ZDB-Katalog jetzt produktiv

Der neue ZDB-Katalog ist jetzt produktiv. Er steht unter http://zdb-katalog.de/index.xhtml zur Verfügung. Weitere Informationen zur neuen Version stehen unter http://www.zeitschriftendatenbank.de/aktuelles/einzelansicht/article/2017-09-18-3460/ zum Abruf bereit.  

Neue Version des DFG-Viewers für Archivgut optimiert

Im Rahmen eines von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderten Projekts haben die SLUB [Dresden], das Landesarchiv Baden-Württemberg sowie das Landesarchiv Nordrhein-Westfalen den DFG-Viewer, ein digitales Werkzeug für die Präsentation von Archivalien, optimiert.
Neben einer verbesserten Darstellung archivischer Medienarten wie Fotografien, Amtsbüchern und Akten, ist es nun auch möglich, Großformate wie Urkunden und Karten mit höherer Performanz zu präsentieren. Dafür wurde das MODS-Anwendungsprofil des DFG-Viewers um archivfachliche Elemente erweitert.... [mehr] https://blog.slub-dresden.de/beitrag/2017/09/14/nun-fuer-archivgut-optimiert-neue-version-des-dfg-viewers-verfuegbar/

Oxford University Press India Begins Publishing in Indian Languages

From Scroll.in: After more than 100 years of publication work in English, Oxford University Press in India is embarking on projects in Bengali and Hindi in response to changing times in a complex culture. ... [mehr] https://publishingperspectives.com/2017/09/oxford-university-press-india-expands-beyond-english/

Mittwoch, 27. September 2017

Streit um Zweitveröffentlichungen: Verlage nehmen Researchgate ins Visier

Auf der Plattform Researchgate laden viele Forscher eigene Publikationen hoch. Nun setzen Verlage den Dienst unter Druck, die Inhalte stärker zu kontrollieren. Im Streit geht es auch darum, wer eine Infrastruktur bereitstellt, die für die Wissenschaft zunehmend bedeutsam wird.... [mehr] https://irights.info/artikel/streit-um-zweitveroeffentlichungen-verlage-nehmen-researchgate-ins-visier/28728

Urheberrechtsreform: Estnische EU-Ratspräsidentschaft wirbt für Upload-Filter

Estland hat in der zweiten Hälfte des Jahres die EU-Ratspräsidentschaft inne und ist damit auch für die Verhandlungen über eine neue EU-Urheberrechtsrichtlinie verantwortlich. Obwohl das Land als digitaler Vorreiter gilt, wirbt es einem Leak zufolge für eine sehr restriktive Richtlinie. ... [mehr] https://netzpolitik.org/2017/urheberrechtsreform-estnische-eu-ratspraesidentschaft-wirbt-fuer-upload-filter/

Hans-Georg Nolte-Fischer geht in Ruhestand

Die Bücherkrawatte ist natürlich ein Bekenntnis. „Ich lese gerne“, bestätigt Hans-Georg Nolte-Fischer. Alles andere wäre für einen Leitenden Bibliotheksdirektor wohl auch fragwürdig. Wobei er klar stellt: „Das hat aber nichts mit Bibliothekar zu tun.“ Wenn ein Bewerber seinen Berufswunsch damit begründe, dass er gern lese, „sage ich immer: Dann sind Sie hier falsch“. Er sagt das mit einem bedeutungsvollen Lächeln. 

Es ging also stets um viel mehr als ums Lesen im beruflichen Leben des 65 Jahre alten Direktors der Universitäts- und Landesbibliothek der Technischen Universität [Darmstadt]. Und wenn er am heutigen Mittwoch nach 27 Jahren Amtszeit im Alten Maschinenhaus der TU feierlich in den Ruhestand verabschiedet wird, dann gilt diese Zeremonie „einer der profiliertesten Persönlichkeiten unter den Leiterinnen und Leitern von Universitätsbibliotheken in Deutschland“, lobt der Einladungstext. ... [mehr] http://www.echo-online.de/lokales/darmstadt/der-leiter-der-tu-bibliothek-hans-georg-nolte-fischer-geht-in-ruhestand_18192355.htm

Gebt Stephen King den Nobelpreis! / Thomas von Steinaecker

In meiner Kindheit erschien mir alles maximal. Maximal schön die Freundschaft mit einem sonderbaren Jungen aus der Neubausiedlung, maximal intensiv die Sommer im Wald. Maximal auch die Ängste, Angst vor der Dunkelheit, vor den Lehrern, vor radioaktiven Wolken aus dem Osten.

Als ich eines Tages am Dorfkino vorbeikam, wurden meine Ängste um eine Nuance erweitert. Das Plakat zeigte einen Friedhof, durch den eine Katze strich, darüber aufgerissene Augen: "Stephen King's Friedhof der Kuscheltiere". Irgendetwas Ungutes, Verbotenes ging davon aus.

Wenig später zogen wir in die Nähe von München, und auch dort blitzte sein Name auf. Er stand auf in Schultaschen versteckten Büchern, deren blutrünstigen Inhalt man sich ehrfürchtig zuflüsterte. Es schien niemand zu geben, der [Stephen] King nicht las. Es war wie eine Epidemie. Die langhaarigen Nichtleser in ihren "Paradise Lost"-T-Shirts genauso wie der Oberchecker, der sonst von Hermann Hesse schwärmte, bis hin zu den Mädchen. Kann gut sein, dass ich der Einzige in meinem Jahrgang war, der sich von King maximal fernhielt. Ein Grund war: Dünkel. ... [mehr] http://www.sueddeutsche.de/kultur/literatur-und-kindheit-gebt-ihm-den-nobelpreis-1.3674622

Verband der katholischen Religionslehrer erhält NS-Raubgut von BSB München zurück

Am 27.9.2017 restituiert die Bayerische Staatsbibliothek (BSB) 67 Titel aus dem ehemaligen Besitz des „Vereins katholischer Religionslehrer an den höheren Lehranstalten Bayerns“ an dessen Nachfolgeorganisation, den „Verband der katholischen Religionslehrer und Religionslehrerinnen an den Gymnasien in Bayern e.V.“ (KRGB). 

Nachdem er sich dem Druck zur „Gleichschaltung“ so lange wie möglich widersetzt hatte, wurde der „Verein katholischer Religionslehrer an den höheren Lehranstalten Bayerns“ 1938 vom NS-Regime aufgelöst und sein Besitz liquidiert. Das damalige bayerische Kultusministerium bot die Vereinsbibliothek 1938 der Bayerischen Staatsbibliothek an, die insgesamt 110 Titel auswählte und in ihren Bestand übernahm. Anhand der überlieferten Zugangsliste konnten noch 67 Titel aus dieser Liste im Bestand der BSB identifiziert werden.

Familienforscher kritisieren langsame Digitalisierung in Deutschland

Die schleppende Digitalisierung in deutschen Amtsstuben ist für Bürger nicht nur bei aktuellen Amtsgeschäften ein Hemmnis, auch die Genealogen bemängeln den Status quo. Familienforschung wird auf diese Weise erschwert.... [mehr] https://heise.de/-3836927

BGH: Googles Bildersuche verletzt Urheberrecht nicht

Der Bundesgerichtshof (BGH) hält die Bildersuche von Google weiterhin für nicht urheberrechtswidrig. Am heutigen Donnerstag [am 21.09.2017] hat der I. Zivilsenat entschieden, dass "eine Anzeige von urheberrechtlich geschützten Bildern, die von Suchmaschinen im Internet aufgefunden worden sind, grundsätzlich keine Urheberrechte verletzt" (Az. I ZR 11/16, "Vorschaubilder III"). Damit bestätigt das oberste deutsche Gericht seine bisherige Rechtsprechung zu diesem Thema. ... [mehr] https://heise.de/-3837840

Ist das Buch am Ende? Von Sandra Kegel

Der Börsenverein, als Lobbyist des deutschen Buchhandels stets um gute Stimmung bemüht, hatte bis vor kurzem eine Kampagne laufen, die den Leser mit dem Slogan „Vorsicht Buch!“ zu umgarnen suchte. In früheren Zeiten hätte der Hintersinn womöglich verfangen. Gemünzt war das ja nicht auf Krimis, sondern darauf, dass die Literatur Wahrheiten zu formulieren imstande ist, die brandgefährlich sein können, man denke nur an Solschenizyns „Archipel GULag“, Orwells „1984“ oder Lindgrens „Pippi Langstrumpf“. Inzwischen aber scheint es für den Börsenverein bereits zu heikel zu sein, das Buch auch nur semantisch in die Nähe von Hindernis und Gefahr zu bringen. Kürzlich hat er deshalb den neuen Slogan „Jetzt ein Buch!“ in Umlauf gebracht. Das hat zwar das Erregungspotential einer Schlaftablette und lässt jene sprachliche Eleganz vermissen, die man von Menschen erwarten darf, die mit Worten hantieren. Der Grund aber liegt auf der Hand: Hier soll positiv gewendet werden, was zurzeit alles andere als positiv zu wenden ist. Der Buchmarkt steckt in der Krise. ... [mehr] http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/buecher/themen/die-umsaetze-der-buchbranche-brechen-ein-15208155.html

und dazu: Kommentar zu Sandra Kegels Leitartikel in der "FAZ" über das Ende des Buchs

Zu den Untergangsszenarien, mit denen die Presse die verbreitete Lust am Niedergang bedient, gehört auch regelmäßig der Abgesang auf das Buch. Sandra Kegel sieht in ihrem heutigen Leitartikel in der "FAZ" offenbar das Ende des Gutenberg-Mediums kommen. Die Fakten, mit denen sie ihre Mutmaßungen untermauert, sind allerdings sehr porös. ... [mehr] https://www.boersenblatt.net/artikel-kommentar_zu_sandra_kegels_leitartikel_in_der__faz__ueber_das_ende_des_buchs.1367692.html 

21. GBV-Verbundkonferenz am 07.09.2017 in der Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek in Hannover

Das Programm und die Vorträge der 21. GBV-Verbundkonferenz, die am 07.09.2017 in der Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek in Hannover stattfand und die unter dem Schwerpunktthema „Kulturerbe und Forschungsinfrastruktur – Digitalisierung im GBV“ stand, können unter https://verbundkonferenz.gbv.de/?page_id=5656 heruntergeladen werden. Auch Impressionen in Gestalt von Fotos stehen zur Verfügung. Von besonderem Interesse für den Südwesten ist ein Vortrag des GBV-Chefs Reiner Diedrichs zur Kooperation BSZ/GBV mit dem Titel "Das gemeinsame Verbundsystem K10plus".

Wiley verhandelt weiter mit DEAL

Vertreter des Projekts DEAL der Allianz der Wissenschaftsorganisationen und des Verlags Wiley haben in der vergangenen Woche ihre Verhandlungen über ein neues Modell des Publizierens und Lesens wissenschaftlicher Literatur fortgesetzt. Im Anschluss berichteten Prof. Horst Hippler als Präsident der Hochschulrektorenkonferenz (HRK) und Sprecher des Projektlenkungsausschusses und Wiley-VCH-Geschäftsführer Guido F. Herrmann von einer guten Atmosphäre und konstruktiven, zielorientierten Gesprächen, wie die HRK mitteilt. Allerdings würden die Verhandlungen angesichts der Komplexität der Materie noch einige Zeit in Anspruch nehmen, so die Einschätzung. Daher vereinbarten die beiden Seiten eine Zwischenlösung für diejenigen Einrichtungen, deren Verträge am 31. Dezember 2017 enden. Details hierzu sollen zeitnah abgestimmt und an die betroffenen Einrichtungen direkt kommuniziert werden. Mehr dazu unter http://www.projekt-deal.de/

Stein von Rosette wird digital

Ein neues Projekt der Universität Leipzig hat es sich zum Ziel gesetzt, den Stein von Rosette in einer digitalen Präsentation im Internet zugänglich zu machen. Dabei sollen neue Methoden der digitalen Geisteswissenschaften angewandt werden. 

Bei dem monumentalen Denkstein handelt es sich um ein in Stein gehauenes Dekret, das Priester und der ägyptische Pharao im Jahre 196 v. Chr. miteinander ausgehandelt haben. Es ehrt den ägyptischen König Ptolemaios V. Der Text enthält Gesetze, aber auch Kultvorschriften und Vergünstigungen für die ägyptischen Tempel. Die große Besonderheit ist, dass das Dekret in drei Sprachen und Schriften vorliegt: in Hieroglyphen, auf Demotisch und auf Altgriechisch. Das Wissen über die Lesung des Altgriechischen war nicht verloren gegangen, aber das über die Lesung der beiden ägyptischen Schriften.

via https://idw-online.de/de/news681563

Deutsches Internet-Institut eröffnet

Im Mai hatte Berlin den Zuschlag für das Deutsche Internet-Institut erhalten. Das Institut wurde nun feierlich eröffnet und soll im Geiste seines Namenspaten Joe Weizenbaum Forschung betreiben – interdisziplinär und kritisch.... [mehr] https://heise.de/-3838039

Asli Erdogan erhält den Remarque-Friedenspreis

Seit 1991 verleiht die Stadt Osnabrück alle zwei Jahre den nach Erich Maria Remarque benannten Friedenspreis. Am Tag vor der Verleihung war bei einer Pressekonferenz im Rathaus die türkische Schriftstellerin Asli Erdogan eindrucksvoll zu erleben, die nach Untersuchungshaft und Ausreiseverbot nun doch persönlich den Hauptpreis entgegennehmen kann.... [mehr] https://www.noz.de/lokales/osnabrueck/artikel/955178/beeindruckend-und-bedrueckend-asli-erdogan-in-osnabrueck#gallery&70&0&955178

Debatte um Gomringer-Gedicht

Die Alice Salomon Hochschule Berlin vergibt seit 2006 einen Poetik-Preis, der nicht auf Literatur beschränkt ist und explizit Wert auf Interdisziplinäres legt. Rebecca Horn hat ihn bekommen, Gerhard Rühm, Emine Sevgi Özdamar, um nur einige Namen zu nennen; 2011 erhielt ihn Eugen Gomringer und beschenkte im Gegenzug die Hochschule mit dem Gedicht „avenidas“, zur Gestaltung der Fassade des Hauses am S-Bahnhof Hellersdorf, um die es momentan heftige Diskussionen gibt. ... [mehr] http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/debatten/barbara-koehler-zur-debatte-um-gomringers-gedicht-15214670.html

Entscheidung zum verpflichtenden Zweitveröffentlichungsrecht noch nicht bekannt

Der Verwaltungsgerichtshof (VGH) Mannheim hat am 26. September 2017 über den Normenkontrollantrag gegen die „Satzung zur Ausübung des wissenschaftlichen Zweitveröffentlichungsrechts“ der Universität Konstanz verhandelt. Das Gericht hat seine Entscheidung allerdings noch nicht bekanntgegeben. Geklagt hatten 17 Hochschullehrende der Universität Konstanz. Die Entscheidung über die Satzung vom 10. Dezember 2015, die die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Universität Konstanz verpflichtet, ihr sogenanntes „Recht auf Zweitveröffentlichung“ wahrzunehmen, wird schriftlich zugestellt. Aus den Ausführungen des Gerichtes zeichnet sich eine Vorlage an das BVerfG in Karlsruhe ab. Der Verwaltungsgerichtshof hat Zweifel geäußert, dass §44 Abs. 6 LHG, auf den sich die Satzung stützt, von der Gesetzgebungskompetenz des Landes Baden-Württemberg gedeckt ist. Im Übrigen hat der Verwaltungsgerichtshof an der inhaltlichen Ausgestaltung der Satzung keine Bedenken erkennen lassen.

Pressemitteilung: http://bit.ly/2yEsB4w

64. Helmholtz Open Science Newsletter

http://os.helmholtz.de/bewusstsein-schaerfen/newsletter/archiv/newsletter-64-vom-27092017/ 

Aus dem Inhalt:

Peter Handke übergibt dem DLA 151 Tagebücher

Bislang verwahrte das Deutsche Literaturarchiv Marbach (DLA) seit 2008 66 Tagebücher Peter Handkes aus den Jahren 1975 bis 1990. Jetzt kommen mehr als 151 Tagebücher hinzu, die Handke in der Zeit danach geschrieben hat. Sie umfassen etwa 23.500 mit der Hand geschriebene Seiten. Das Konvolut vervollständigt den Marbacher Teilvorlass von Peter Handke. Zahlreiche Korrespondenzen und Manuskripte des Autors befinden sich bereits seit längerem in den Archiven des Suhrkamp Verlags, die ebenfalls in Marbach der Forschung zur Verfügung stehen.

Für das Verständnis seines Werks sind die Tagebücher, die Handke seit 1975 ununterbrochen führt, von überragender Bedeutung. Sie enthalten Tagesnotizen, Werkentwürfe und Aphorismen, Notizen zu Reisen, Vokabellisten, Bildbeschreibungen, Naturbeobachtungen, Zeichnungen sowie Überlegungen zu den seit 1990 entstandenen Werken, darunter "Mein Jahr in der Niemandsbucht" (1994) und "Der Bildverlust" (2002). Nicht selten finden sich Kommentare zur Lektüre und zum literarischen Leben, aber auch zum politischen Zeitgeschehen. Die bereits in Marbach vorhandenen Tagebücher wurden digitalisiert und gehören zu den am intensivsten benutzten Beständen im Deutschen Literaturarchiv.

Während Handke aus seinen vor 1990 verfassten Tagebüchern bereits etwa ein Viertel des Textes publiziert hat, sind die Tagebücher seit 1990 bislang fast vollständig unveröffentlicht. Lediglich einige Passagen fanden Eingang in den 2016 erschienenen Band "Vor der Baumschattenwand nachts. Zeichen und Anflüge von der Peripherie 2007–2015" (2016).

Book of Mormon sets new record for most expensive manuscript ever sold

The printer’s manuscript of the Book of Mormon has been sold to the Church of Jesus Christ of Latter-day Saints (LDS) for $35m (£26m), setting what is believed to be a new record for the most expensive manuscript ever sold. ... [mehr] https://www.theguardian.com/books/2017/sep/26/book-of-mormon-sets-new-record-for-most-expensive-manuscript-ever-sold

Streit um Recht zur Zweitveröffentlichung

Wissen, das dank öffentlicher Förderung gewonnen wird, soll auch der Allgemeinheit kostenlos zur Verfügung stehen. Dazu will die Uni Konstanz ihre Forscher verpflichten. Doch die klagen nun vor dem Verwaltungsgerichtshof – und haben gute Aussichten.... [mehr] http://www.stuttgarter-nachrichten.de/inhalt.streit-recht-zur-zweitveroeffentlichung-professoren-klagen-gegen-ihre-uni.34b84cee-2f26-4cec-9b08-24f8313ec935.html

außerdem:
Richter äußern Bedenken zur Verfassungskonformität bei Open Access


Das Mannheimer Verwaltungsgericht hat gestern große Bedenken geäußert, ob das baden-württembergische Landeshochschulgesetz in puncto Open Acess verfassungskonform sei. 17 Hochschullehrer hatten gegen die Universität Konstanz geklagt, die mit ihrer "Satzung zur Ausübung des Zweitveröffentlichungsrechts" wissenschaftliche Arbeiten auf dem Uni-Publikationsserver kostenlos freischalten will. ... [mehr] https://www.boersenblatt.net/artikel-richter_aeussern_bedenken_zur_verfassungskonformitaet_bei_open_access.1377666.html

Das aktuelle Ereignis: 80. Geburtstag von Jurek Becker

Hinweis des Deutschen Rundfunkarchivs (DRA) auf Jurek Beckers (wahrscheinlichen) 80. Geburtstag mit zwei Hörzitaten:
http://www.dra.de/online/hinweisdienste/ereignis/2017/september30.html

Wissenschaftliche Dienste des Deutschen Bundestages: Der neue Atomwaffenverbotsvertrag der Vereinigten Nationen

Der neue Atomwaffenverbotsvertrag der Vereinigten Nationen https://www.bundestag.de/blob/527054/fe7a41a4d3222e6a3754583386f737ba/atomwaffenverbotsvertrag-data.pdf

Online-Archiv der Arbeiten der Wissenschaftlichen Dienste: https://www.bundestag.de/analysen 

Montag, 18. September 2017

IN THE LIBRARY WITH THE LEAD PIPE

http://www.inthelibrarywiththeleadpipe.org/

In the Library with the Lead Pipe is a free, open-access online journal "founded and run by an international team of librarians working in various types of libraries" that seeks to reflect the views points of all librarian professionals and patrons, including "educators, administrators, library support staff, technologists, and community members." This publication originated as a group blog and grew into a formal, peer reviewed publication over the past decade. This journal publishes a range of articles, including analyses of best practices in a variety of libraries, literature views, original research studies, and more. Readers may find the most recent additions to this journal on the site's homepage. As of this write up, recent articles include a case study of a student literacy assessment for first year college students; an interview with a librarian with autism about neurodiversity in library settings; and a survey of digital humanities researchers in New York City. Readers can also check out all previously published articles via the Archives tab. 

via The Scout Report - Volume 23. Number 37

Reflektionen zu (britischen) Open Access-Repositorien

Torsten Reimer (The British Library) hat für Research Libraries UK einen Blogeintrag zur britischen Repositorienlandschaft geschrieben, der hier abrufbar ist.

Der Fokus liegt zwar auf UK, aber die Probleme und Lösungsansätze sind zum großen Teil international relevant, wie erst letzte Woche [Anm.: vom 11. bis 13.09.2017] die Open Access Tage in Dresden wieder gezeigt haben.

RIDE 6 - Rezensionen digitaler Textsammlungen

Die sechste Ausgabe des Rezensionsjournal RIDE, das seit 2014 vom Institut für Dokumentologie und Editorik herausgegeben wird, ist erschienen. Die neue Ausgabe ist die erste in der RIDE-Reihe, die sich der kritischen Rezension digitaler Textsammlungen widmet.

Die aktuelle Ausgabe enthält zehn Rezensionen in Englisch (5), Deutsch (4) und Italienisch (1), die digitale Textsammlungen aus verschiedenen Bereichen der Geisteswissenschaften kritisch besprechen. Darüber hinaus beschreibt ein Editorial die Motivation und Zielsetzung der Rezensierung von digitalen Textsammlungen. Hier schon einmal ein Einblick in den Inhalt der Ausgabe:

  * Editorial: Reviewing Digital Text Collections, von Ulrike

    Henny-Krahmer und Frederike Neuber

  * CELT – Corpus of Electronic texts, von Turlough O'Riordan

  * Litteraturbanken, von Mats Dahström und Wout Dillen.

  * Varitext und das Corpus des variétés nationales du français, von

    Julia Burkhardt

  * Corpus of Spanish Golden-Age Sonnets, von José Calvo Tello

  * Regesta Imperii Online, von Julian Schulz

  * Spectateurs, von Greta Franzini

  * Review of Electronic Enlightenment Scholarly Edition of

    Correspondence, von Mark J. Hill

  * Deutsches Textarchiv, von Dario Kampkaspar

  * "La Repubblica" Corpus, von Rebecca Sierig

  * Women Writers in Review, von Amanda Gagel

Alle Rezensionen sind hier abrufbar: http://ride.i-d-e.de/issues/issue-6

via InetBib-Listenarchiv vom 18.09.2017