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Mittwoch, 27. September 2017

Peter Handke übergibt dem DLA 151 Tagebücher

Bislang verwahrte das Deutsche Literaturarchiv Marbach (DLA) seit 2008 66 Tagebücher Peter Handkes aus den Jahren 1975 bis 1990. Jetzt kommen mehr als 151 Tagebücher hinzu, die Handke in der Zeit danach geschrieben hat. Sie umfassen etwa 23.500 mit der Hand geschriebene Seiten. Das Konvolut vervollständigt den Marbacher Teilvorlass von Peter Handke. Zahlreiche Korrespondenzen und Manuskripte des Autors befinden sich bereits seit längerem in den Archiven des Suhrkamp Verlags, die ebenfalls in Marbach der Forschung zur Verfügung stehen.

Für das Verständnis seines Werks sind die Tagebücher, die Handke seit 1975 ununterbrochen führt, von überragender Bedeutung. Sie enthalten Tagesnotizen, Werkentwürfe und Aphorismen, Notizen zu Reisen, Vokabellisten, Bildbeschreibungen, Naturbeobachtungen, Zeichnungen sowie Überlegungen zu den seit 1990 entstandenen Werken, darunter "Mein Jahr in der Niemandsbucht" (1994) und "Der Bildverlust" (2002). Nicht selten finden sich Kommentare zur Lektüre und zum literarischen Leben, aber auch zum politischen Zeitgeschehen. Die bereits in Marbach vorhandenen Tagebücher wurden digitalisiert und gehören zu den am intensivsten benutzten Beständen im Deutschen Literaturarchiv.

Während Handke aus seinen vor 1990 verfassten Tagebüchern bereits etwa ein Viertel des Textes publiziert hat, sind die Tagebücher seit 1990 bislang fast vollständig unveröffentlicht. Lediglich einige Passagen fanden Eingang in den 2016 erschienenen Band "Vor der Baumschattenwand nachts. Zeichen und Anflüge von der Peripherie 2007–2015" (2016).

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