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Montag, 13. November 2017

1.600 Werke aus NS-Deal in Berliner Museen

In Berliner Museen befinden sich einer neuen Studie zufolge noch mindestens 1600 Werke aus dem größten Kunstverkauf der NS-Geschichte. Bei vielen davon ist immer noch nicht geklärt, ob sie möglicherweise jüdischen Vorbesitzern geraubt oder abgepresst wurden. Die Kunsthistorikerin Lynn Rother forderte in der letzten Woche bei der Vorstellung ihres Buches "Kunst durch Kredit" in Berlin, die Herkunft dieser Werke schnellstmöglich aufzuarbeiten. Dafür müsse zunächst alles vorhandene Wissen rückhaltlos online veröffentlicht werden. 

Bei dem Geschäft hatte das von den Nationalsozialisten geführte Land Preußen der notleidenden Dresdner Bank rund 4400 Kunstwerke abgekauft: wertvolle Bilder, Skulpturen, Silberwaren und Porzellan. Gezahlt wurde der damals immense Betrag von 7,5 Millionen Reichsmark. Die Objekte stammten von Kunden der Bank, sie waren als Pfand für Kredite hinterlegt. Die Bank wollte durch den Verkauf wieder flüssig werden.

Rother, die heute als Provenienzforscherin am Museum for Modern Art in New York arbeitet, hat neun Jahre lang diese Geschichte erforscht. Das Buch basiert auf ihrer Dissertation. Die Stiftung Preußischer Kulturbesitz, die auch für die betroffenen Berliner Museen verantwortlich ist, hat die Wissenschaftlerin selbst auf das Thema aufmerksam gemacht und die Arbeit unterstützt. 

via dpa 11.11.2017

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