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Mittwoch, 20. Dezember 2017

6.710 Museen, mehr als 9.100 Bibliotheken und 83 Archive

Das Statistische Bundesamt in Wiesbaden hat im Rahmen des Projektes "Bundesweite Kulturstatistik" im Auftrag der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien sowie der Kultusministerkonferenz mit dem Spartenbericht Museen, Bibliotheken und Archive einen umfassenden statistischen Bericht zu den genannten Kultursparten vorgelegt. Der Bericht enthält eine Vielzahl von Indikatoren und Kennzahlen u. a. zu der Anzahl der Museen in Deutschland sowie deren Besuchszahlen, zu den Öffentlichen und Wissenschaftlichen Bibliotheken und deren Nutzung, aber auch zu dem in den Staatlichen Archiven des Bundes und der Länder aufbewahrten Archivgut. Ermöglicht wurde diese umfassende Datenrecherche und -aufbereitung durch die Zusammenarbeit des Statistischen Bundesamtes mit den Verbänden und Institutionen der Museen, Bibliotheken und Archiven in Deutschland.

Die wichtigsten Erkenntnisse:

MUSEEN
1. In Deutschland gab es 2015 insgesamt 6.710 Museen. Die statistische Gesamterhebung an den Museen der Bundesrepublik Deutschland weist für 2015 insgesamt 6 710 Museen aus. Am häufigsten sind mit 44 % Volks- und Heimatkundemuseen, gefolgt von den kulturgeschichtlichen Spezialmuseen (16 %).

2. Jede Einwohnerin und jeder Einwohner besuchte 2015 im Schnitt 1,4-mal ein Museum. Insgesamt zählten die Museen in Deutschland 114 Millionen Besuche. Im Schnitt ging jede Einwohnerin beziehungsweise jeder Einwohner 1,4-mal in ein Museum. Am häufigsten besucht wurden die historischen und archäologischen Museen: Diese wiesen 2015 rund 22 Millionen Besuche auf. Daneben waren auch die Kunstmuseen ein Publikumsmagnet, denn sie zählten 19 Millionen Besuche.

3. Die Anzahl der Beschäftigten in Museen 2015 lag bei insgesamt 15.370 Personen. Laut Mikrozensus waren im Jahr 2015 insgesamt 15.370 Personen in einem Museumsberuf  beschäftigt. Unter Museumsberufe fallen nach der Klassifikation der Berufe 2010 unter anderem Museumsleiterinnen und -leiter, Kunstsachverständige, Kuratorinnen und Kuratoren, Museumsführerinnen und -führer, technische Assistenten in Museen, aber auch Fachkräfte in der Denkmalpflege.

4. Die Steuerpflichtigen im Wirtschaftszweig Museen erwirtschafteten 2012 insgesamt 511 Millionen Euro Umsatz. Die Umsatzsteuerstatistik (Veranlagungen) weist für 2012 insgesamt 1.368 Steuerpflichtige im Wirtschaftszweig Museen aus. Hierunter fallen alle Umsatzsteuerpflichtigen, welche Museen – egal welcher Museumsart – betreiben.  Ausgeschlossen sind Betreiber kommerzieller Kunstgalerien. Die Steuerpflichtigen erwirtschafteten Umsätze in Höhe von 511 Millionen Euro. Mehr als ein Drittel dieser Steuerpflichtigen erwirtschaftete weniger als 17.501 Euro pro Jahr.

5. Im Jahr 2015 konnten in 467 Ausstellungshäusern 1.835 Ausstellungen besucht werden. Das Institut für Museumsforschung weist auch Daten zu den Ausstellungshäusern in Deutschland nach. Im Unterschied zu den Museen haben Ausstellungshäuser keine eigenen Sammlungen, sondern präsentierten insgesamt 1.835 Ausstellungen. Dieses Angebot nutzten insgesamt 5,7 Millionen Besucherinnen und Besucher, was im Bundesschnitt 70 Besuchen je 1.000 Einwohnerinnen und Einwohner entsprach.

6. Bund, Länder und Gemeinden gaben 2013 insgesamt 1,9 Milliarden Euro für Museen, Sammlungen und Ausstellungshäuser aus. Die öffentliche Hand gab 2013 laut Kulturfinanzbericht 1,9 Milliarden Euro für Museen, Sammlungen und Ausstellungshäuser aus. Die größte Ausgabenlast lag bei den Gemeinden und Zweckverbänden, welche über die Hälfte der Ausgaben trugen (54 %). Die Länder beteiligten sich mit rund 30 % an den Ausgaben, der Bund mit 16 %.
 

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